Four Lions (2010)

Es gibt einen Grund dafür, warum es keine guten Witze über Selbstmordattentäter gibt: Sich inmitten dutzender unschuldiger Menschen in die Luft zu sprengen ist nicht lustig, egal, von welchem verqueren Winkel aus man es betrachtet. Der englischen Regisseur und Satiriker Chris Morris drehte trotzdem diese vermeintliche schwarze Komödie im wackeligen Dokumentarstil über vier Muslime aus Sheffield, die im Heiligen Krieg sterben wollen. Warum? Morris gibt keine Antwort, auch nicht auf die Frage, warum die Möchtegern-Dschihadisten dumm wie Schafe sind und wieso Anführer Omar (Riz Ahmed) als säkularer Muslim mit Frau und Kind unbedingt Märtyrer und Mörder werden will – wozu ihn seine Frau (!) auch noch ermutigt! Wie Morris in der Art eines feixenden, ach so politisch unkorrekten Witzeerzählers essentielle filmische Grundregeln, alle Bedenken, den guten Ton und Geschmack über Bord wirft, wie er seine sympathischen Helden (!) an den nächstbesten Pseudogag verrät und sie am Ende tatsächlich ihren Plan in die Tat umsetzen lässt – das treibt einem die Zornesröte ins Gesicht. Ein skandalös leichtfertiger Film. (vs)