Forget About Nick (2017)

Nach dem unfreiwillig komischen Drama „Die abhandene Welt“ markiert ihr neuer Film den vorläufigen Höhepunkt von Margarethe von Trottas Mutation zu einer zweiten Doris Dörrie: Von Trotta, die mit Filmen wie „Heller Wahn“ eine wichtige (feministische) Stimme im Neuen Deutschen Film war, lässt in ihrer englischsprachigen Komödie zwei Stereotype aufeinanderprallen: die verbissene, dauernervöse Karrierefrau Jade (Ingrid Bolsø Berdal) und die familienorientierte Exprofessorin Maria (Katja Riemann). Beide wurden vom vermögenden Nick (Haluk Bilginer) sitzengelassen, und beiden hat er zur Einhaltung der Eheverträge eine Hälfte seines New Yorker Lofts versprochen. So kabbeln sich Jade und Maria nicht nur über die Einrichtung und das Bleiberecht, sondern auch um die Gunst des Mannes, den sie insgeheim beide zurückhaben wollen – bis sie allmählich ihre gemeinsame Mitte finden. Das ist ungefähr so subversiv wie die Kaffeetasse mit Feminismus-Schriftzug, die auf Jades Schreibtisch steht, und zudem tassenrandvoll mit altbackenen Gags mit extralangem Anlauf. Ein Film, der eines Tages bestimmt fürs Boulevardtheater adaptiert wird. sb