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Far Cry (2008)

Far Cry (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Regisseur Uwe Boll und Til Schweiger verbindet eine große Gemeinsamkeit: Sie werden von Fans geliebt, von der Kritik aber verschmäht. Boll hat sich seit ein paar Jahren auf hanebüchene Videospielverfilmungen spezialisiert, die so eindimensional, altbacken und ironiefrei sind, dass man sich fragt, wie es ihm wieder einmal gelingen konnte, eines der größten Filmstudios der Welt für diese aktuelle Action-Geschichte zu gewinnen. Boll entspinnt hier eine Story wie aus einem feuchten „Rambo“-Traum: Auf einer Insel vor der US-Westküste erprobt sich ein verrückter und faschistoider Wissenschaftler (Udo Kier) an Genexperimenten, um den perfekten künstlichen Soldaten zu schaffen. Wie unpassend, dass die Journalistin Valerie (Emmanuelle Vaugier) den ethisch bedenklichen Spuk aufdecken will und auch noch die Hilfe von Jack Carver (Til Schweiger) in Anspruch nimmt, Der ist eigentlich nur ein grummelnder und schlecht gelaunter Walkutter-Kapitän, war aber früher natürlich Elitesoldat. Schweiger ist ein Star, klar.

„Far Cry“ ist so vielseitig wie ein Felsgranit

Aber warum er in diesem Film seinen Kritikern derart in die Karten spielt, verstehe wer will. Ein Gesichtsausdruck, als würde er Nierensteine auspinkeln, miese Körpersprache und großes Talent zur unfreiwilligen Komik lassen ihn wie einen halbstarken 14-Jährigen wirken, der in der neuen Bomberjacke zum ersten Mal durch seinen Block läuft. Und Ralf Möller ist auch dabei! Der Möchtegern-Schwarzenegger bleibt hier so gewohnt vielseitig wie ein Felsgranit. Vor 20 Jahren wäre „Far Cry“ durchaus ein annehmbarer Actionfilm gewesen. Und dass sich Uwe Boll im 80er-Action-Kino total verzettelt und er auf ironisierende Brechungen oder stilistische Weiterentwicklungen komplett verzichtet, macht seinen Film noch nicht einmal zu einem Ärgernis. Schlimmer: Er kann einem nur völlig egal sein. (ds)

  • Far Cry (Filmbild 2)
  • Far Cry (Filmbild 3)
  • Far Cry (Filmbild 4)
  • Far Cry (Filmbild 5)