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Every Thing Will Be Fine (2015)

Every Thing Will Be Fine (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ein Knall unterbricht jäh die Stille des Schneefalls: Ein Kind rodelt auf die Fahrbahn, wird von dem Autor Tomas Eldan (überfordert: James Franco) mit dem Auto erfasst – und stirbt nur kurze Zeit später. Zwar gibt Mutter Kate (Charlotte Gainsbourg) ihm nicht die Schuld an dem Unfall, doch der Verarbeitungsprozess wird für alle Beteiligten über Jahre andauern … Als Kammerspiel, das sich nur auf einen kleinen Personenkreis konzentriert, ist „Every Thing will be fine“ zunächst stark. Den neuen Spielfilm von Wim Wenders durchzieht eine kontemplative Ruhe, hinter der es bedächtig zu brodeln scheint wie in einem Lars-von-Trier-Film. Doch mit der Zeit wird klar: Wenders‘ subtiles Einfangen von Stimmungen und Eindrücken – nicht zuletzt mithilfe von zunehmend weniger sinnstiftendem 3-D – bleibt der einsame Höhepunkt. Es folgt ein schlichtes und konventionell erzähltes Drama, das den Themenkomplexen Trauer und Schuld wenig Neues hinzuzufügen weiß und jeden Anflug von Ambivalenz an seiner hübschen Oberfläche zerschellen lässt. Stattdessen streckt Wenders die dünne Handlung durch zahlreiche Subplots und Zeitsprünge, nur um schließlich doch nicht viel mehr zu erzählen, als es bereits der Filmtitel tut: Alles kann gut werden, wenn man die Zeit nur alle Wunden heilen lässt. Für eine Laufzeit von zwei Stunden ist das reichlich wenig. (sb)

  • Every Thing Will Be Fine (Filmbild 2)
  • Every Thing Will Be Fine (Filmbild 3)
  • Every Thing Will Be Fine (Filmbild 4)
  • Every Thing Will Be Fine (Filmbild 5)

Vorstellungen