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Elvis (2022)

Elvis (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die moderne Musik kann hervorbringen, was sie möchte: Elvis ist immer noch der King und die ultimative Benchmark. Baz Luhrmanns Biopic Elvis zeigt das wieder deutlich.

Elvis: Das ist der Film

Schon mit seinem Durchbruch „William Shakespeares Romeo + Julia“ mit Leo DiCaprio hat Baz Luhrmann gezeigt, dass er vermeintlich alte Stoffe aufregend in der Gegenwart zu verankern weiß. Und die Geschichte von Elvis Presley ist ganz sicher keine neue Geschichte – aber Luhrmann macht sie auch stilistisch zu einer ganz neuen. Seit 2014 schon arbeitet der australische Film- und Opernregisseur („Moulin Rouge“, „Der große Gatsby“) an dem Projekt. Auf der CinemaCon in Las Vegas Ende April sagte Luhrmann zu seinem Biopic über den 1977 verstorbenen King of Rock’n’Roll (Austin Butler): „Elvis ist so etwas wie der ursprüngliche Superheld. Er steigt so hoch hinauf, findet dann sein Kryptonit und fällt so tief.“ Der Film erzählt von Elvis’ kometenhaftem Aufstieg, seinem Comeback 1968 und seinem ebenso rapiden Abstieg, alles im Kontext der komplizierten Beziehung zu seinem geschäftstüchtigen Manager Colonel Tom Parker. (Tom Hanks) Luhrmann will in seinem Film aber auch die Veränderungen in der amerikanischen Lebensweise in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren abbilden, die Veränderung der kulturellen Landschaft und den Verlust der Unschuld Amerikas. In Presleys Karriere fielen nicht umsonst die Morde an John F. Kennedy, Robert Kennedy und Martin Luther King, der Beginn des Vietnamkrieges sowie der Watergate-Skandal. Und natürlich spielt Priscilla Presley (Olivia DeJonge) eine große Rolle. vs

Elivs: Das ist Austin Butler

Erst die Hauptrolle in der Fantasyserie „The Shannara Chronicles“, dann ein Charles-Manson-Jünger in Tarantinos „Once upon a Time in Hollywood“, nun „Elvis“ und bald eine Hauptrolle im zweiten Teil von „Dune“: Die Filmkarriere des 30-jährigen Kaliforniers Austin Butler reicht zwar noch nicht an den unglaublichen Aufstieg des King heran, aber der Elvis-Darsteller befindet sich auf einem guten Weg. Beim Casting für Baz Luhrmanns Biopic setzte sich Butler, der Gitarre und Piano spielt, gegen die bekannteren Kollegen Ansel Elgort („Baby Driver“), Harry Styles („Dunkirk“), Aaron Taylor-Johnson („Kick-Ass“) und Miles Teller („Top Gun: Maverick“) durch. Und eins ist klar: In Punkto Aussehen kann es Butler definitiv mit Elvis aufnehmen! vs

Elvis: Das ist Tom Hanks?

Ja, wirklich, das ist Tom Hanks, unter einigen Schichten Latex und veredelt von der Maskenbildnerkunst. Der 65-jährige zweifache Oscarpreisträger übernimmt mit dem Part des Colonel Parker eine für seine Nice-Guy-Verhältnisse recht schurkige Rolle, da Parker Elvis finanziell ausbeutete. Während der Dreharbeiten in Australien infizierten er und seine Frau Rita Wilson sich 2020 mit Corona, wodurch die Vorproduktion von „Elvis“ länger unterbrochen werden musste. vs

Elivs: Das ist die Musik!

Regisseur Baz Luhrmanns Händchen fürs Zeitgemäße zeigt sich auch in der Leadsingle zum Film: „Vegas“ stammt ausgerechnet von Doja Cat. Die Rapperin und Sängerin ist vornehmlich für ihre Memes und TikTok-Expertise bekannt, hat sich aber trotzdem als die richtige Wahl erwiesen. Mit ihrem Song spielt sie elegant auf die ewige Debatte um kulturelle Aneignung an: „Vegas“ sampelt „Hound Dog“ – aber nicht die Elvis-Version, sondern die der Schwarzen Künstlerin Big Mama Thornton, für die der Song ursprünglich geschrieben wurde. mj

  • Elvis (Filmbild 2)
  • Elvis (Filmbild 3)
  • Elvis (Filmbild 4)
  • Elvis (Filmbild 5)

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