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Einsam Zweisam (2019)

Einsam Zweisam (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Cédric Klapisch ist das große Versprechen des französischen Kinos. Das Problem dabei: Klapisch ist mittlerweile 58 und macht seit den 1990ern Filme, darunter die poststrukturalistische romantische Komödie „… und jeder sucht sein Kätzchen“, die erfolgreiche „L’Auberge espagnole“-Trilogie und das Winzerdrama „Der Wein und der Wind“. Von so jemandem noch den großen Wurf zu erwarten, dürfte zu viel verlangt sein. „Einsam zweisam“ ist eine Tragikomödie, in der sich die Endzwanziger Rémy und Mélanie regelmäßig verpassen, obwohl sie Nachbarn sind. Was konstruiert klingt, entpuppt sich als kluge Studie über Vereinzelung, die auch Themen wie Depression, Entfremdung oder Arbeitslosigkeit mit einer gewissen Leichtigkeit behandelt.

„Einsam Zweisam“ entkommt jeder Klischeeklippe

Und gerade als man fürchtet, es hier mit einer konservativen In-der-Stadt-reden-die- Menschen-eben-nicht-miteinander-Moral zu tun zu haben, baut Klapisch eine Provinzepisode ein, die ebenfalls alles andere als idyllisch ist. Das funktioniert einerseits, weil der Regisseur seine Mittel perfekt im Griff hat: Split Screens, Zeitraffer oder ein passgenauer Musikeinsatz tragen den Film um jede Klischeeklippe, auch, weil Ana Girardot und Francois Civil die Hauptrollen erfrischend uneitel spielen. Sexszenen allerdings geraten Klapisch immer wieder zur Konvention. Und dass der Film auf den allerletzten Metern auch noch den Ausweg in ein unwahrscheinliches Happy End findet, trübt den Gesamteindruck ebenfalls ein wenig. Ansonsten kann man aber (mal wieder) sagen: Von Cédric Klapisch darf man noch Einiges erwarten. fis

  • Einsam Zweisam (Filmbild 4)
  • Einsam Zweisam (Filmbild 2)
  • Einsam Zweisam (Filmbild 3)
  • Einsam Zweisam (Filmbild 5)