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Einmal Hans mit scharfer Soße (2013)

Einmal Hans mit scharfer Soße (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Um mit dem Erfreulichen anzufangen: Idil Üner ist niedlich und entzückend, vor allem, wenn sie lacht und kleine Fältchen ihre Augen einrahmen. Die erste Einstellung des Films von Buket Alakus ist ihrer Rückansicht gewidmet, sie trägt hohe Schuhe und einen engen Lederrock. Üner spielt Hatice, die ein Problem hat: Ihre Eltern wollen bald einen Schwiegersohn, bevorzugt einen Türken. Für Hatices Freund Stefan wäre das kein Problem, er wäre sowieso gerne Türke. Naturgemäß geht das aber alles nicht so einfach. Die kleinen Dispute zwischen Hatice, Stefan und ihren Eltern sind nicht unwitzig; was dabei nervt, ist die Hintergrundmusik, die unentwegt daran erinnert, dass der Grat zwischen Leichtigkeit und Seichtigkeit ein schmaler ist. Nach dem Ende der Liaison mit Stefan muss dann dringend ein neuer Partner her, und da kippt der Film: Alakus greift zu viele Topoi auf und unterminiert ihre Komödie, in der es mittlerweile schon um das Liebesleben der Großstädter, Beziehungen zwischen Kindern und Eltern, deutsche und türkische Kultur, Religion, Scheinheiligkeit und Homosexualität geht. Am Ende gibt es zahlreiche zähe Momente, ist der anfängliche Charme verflogen, und man wähnt sich fast in einer RTL-Produktion mit dem Titel „Schwiegersohn gesucht“. (jan)

  • Einmal Hans mit scharfer Soße (Filmbild 2)
  • Einmal Hans mit scharfer Soße (Filmbild 3)
  • Einmal Hans mit scharfer Soße (Filmbild 4)
  • Einmal Hans mit scharfer Soße (Filmbild 5)
  • Einmal Hans mit scharfer Soße (Filmbild 8)