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Eine Perle Ewigkeit (2009)

Eine Perle Ewigkeit (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Eine alte Frau sitzt in einem spärlich ausgestatteten Schlafzimmer auf dem Bett und singt. Sie singt von Folter und Vergewaltigung, von dem, was ihr und tausenden Frauen in den 80er Jahren während des peruanischen Bürgerkriegs widerfahren ist. Plötzlich neigt sich Tochter Fausta (Magaly Solier Romero) ins Bild, während ihre Mutter, die alte Frau, stirbt. Es wirkt wie eine Erlösung. Doch dieser Film handelt davon, wie der Schmerz von Generation zu Generation weitergegeben wird. Weil nur „der Ekel ekelhafte Männer von einem fernhält“, hat sich die schöne junge Fausta eine Kartoffel in die Vagina gepflanzt, die dort keimt und stinkt. Sie muss raus, aber Fausta weigert sich. Neben diesem metaphorisch aufgeladenen Drama, in dem die Kamera ganz nah an Faustas Gesicht auf neue Gefühlsregungen wartet, geht das Leben in einem Randbezirk von Lima weiter. Eine Hochzeit wird gefeiert, die Kamera geht auf Distanz, wie in einem behutsamen Dokumentarfilm und macht den Zuschauer zum Zeugen einer fremden, faszinierenden Alltagskultur. Diese Diskrepanz zwischen innerer und äußerer Welt macht „Eine Perle Ewigkeit“, Gewinner des Goldenen Bären auf der Berlinale, zu einer der spannendsten Entdeckungen des Jahres. (rk)

  • Eine Perle Ewigkeit (Filmbild 2)
  • Eine Perle Ewigkeit (Filmbild 3)
  • Eine Perle Ewigkeit (Filmbild 4)
  • Eine Perle Ewigkeit (Filmbild 5)