Zum Inhalt springen

Eine Karte der Klänge von Tokio (2009)

Eine Karte der Klänge von Tokio (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ryu (Kikuchi) ist blass, mysteriös, schwarz geekleidet – und eine Auftragskillerin. Ihr Opfer, in das sie sich verliebt, ist David (Lopez), der in Tokio als Weinhändler arbeitet. Kommentiert wird das Geschehen von einem namenlosen Klangsammler, dem es besonders Aufnahmen der Suppe schlürfenden Mörderin angetan haben. Und eigentlich ist das völlig unbedeutend, denn die konstruierte Handlung gewinnt nie an Schwung. Isabel Coixet („Elegy“) geht es um Menschen, die in Trauer erstarrt sind. David und Ryu flüchten sich in eine rauschhafte Sexualität, die Coixet explizit und sinnlich inszeniert, der sie aber keine emotionale Wucht zu verleihen mag. So zungenfertig David beim Cunnilingus ist, so platt sind seine Dialogzeilen. Der Film schwelgt in fein komponierten Bildern: Neonreklamen spiegeln sich in Regenpfützen, Unschärfen und Farbsymbolik sind gekonnt eingesetzt. Doch in keiner Einstellung darf die Stadt einfach Stadt sein, stets muss Tokio als Metapher für Einsamkeit und Entfremdung herhalten. Das ist Kunsthandwerk auf höchstem Niveau. Ein packendes Drama ist es nicht. (arm)

  • Eine Karte der Klänge von Tokio (Filmbild 2)
  • Eine Karte der Klänge von Tokio (Filmbild 3)
  • Eine Karte der Klänge von Tokio (Filmbild 4)
  • Eine Karte der Klänge von Tokio (Filmbild 5)