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Eine ganz heiße Nummer (2011)

Eine ganz heiße Nummer (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

In „Friendship“ ließ er Ossis auf Amis prallen, nun stellt Markus Goller katholische Spießer gegen drei Lebensmittelverkäuferinnen (Gisela Schneeberger, Bettina Mittendorfer, Rosalie Thomass), die eine Sexhotline eröffnen, weil sie Geld brauchen. Das ist solide geschrieben, gespielt und inszeniert, aber furchtbar berechenbar und voller mottenkistiger Witze (Hund bespringt Kirchenmanns Bein). Das größte Problem ist: Der Film bedient sich des simplen Gegensatzpaares Frigidität vs. Freizügigkeit mit dem Figurenarsenal eines deutschen Heimatfilms: die gutherzigen Helden, die böse Bürgermeistergattin, der strenge Pfarrer, das naive Mädchen, der kernige Bub, der Dorfdepp. Nichts gegen die Prüderie strenger Katholiken – aber ihnen im dritten Jahrtausend zu unterstellen, Telefonsex im Dorf würde sie mit Fackeln im Mob zu den Übeltätern treiben, zeugt von einer Geisteshaltung, die hinter das Zweite Vatikanische Konzil zurückfällt. Gollers Komödie gibt ein liberales Weltbild vor – und ist doch stockkonservatives, polterndes Bauerntheater. (vs)

  • Eine ganz heiße Nummer (Filmbild 2)
  • Eine ganz heiße Nummer (Filmbild 3)
  • Eine ganz heiße Nummer (Filmbild 4)
  • Eine ganz heiße Nummer (Filmbild 5)