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DüsseldorfEternal You - Vom Ende der Endlichkeit (2024)

Eternal You - Vom Ende der Endlichkeit (2024) (Poster)

Vorstellungen

  • Mo.
    1.7.
  • Di.
    2.7.
  • Mi.
    3.7.

Trailer

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wenn im Netz ein von einer KI generiertes Video einer Politikerin auftaucht, schreien alle auf: Fake! Zu Recht. Denn das ist lediglich die Spitze des Eisbergs dessen, was – um mal im Bild zu bleiben – die demokratische Verfasstheit unsers gesellschaftlichen Dampfers nicht nur zu rammen, sondern gar zu zerstören droht. Und zweitens: Warum rufen wir hier laut „Fake!“, wenn wir gleichzeitig alle verfügbaren digitalen Daten von verstorbenen Angehörigen irgendwelchen Start-ups übergeben, damit die daraus Avatare generieren können, mit denen wir dann kommunizieren?

Im Dokumentarfilm „Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit“ haben die Regisseure Hans Block und Moritz Riesewieck mit Angehörigen gesprochen, die ihre Toten digitalisierten, um sie weiter um sich zu haben. Das Ergebnis ist erschreckend: Jegliche Religion, die die Unsterblichkeit predigt, ist ausdifferenzierter in ihrer Fantasie, mitfühlender im Umgang mit Trauernden und vor allem satisfaktionsfähig als Gegner von Atheismus oder Agnostizismus. Was „Eternal You“ uns dankenswerterweise vorführt, ist Digitaltrash aus der untersten Schublade, ob nun in einem reinen Chat oder per plump generiertem Hologramm. Aber auch eine bessere Umsetzung wäre nicht besser, denn: Wenn Menschen wirklich glauben, dass ein VR-Klon oder ein Chat-Klon irgendwas mit Leben von Angehörigen zu tun hat, dann ist ihnen nicht mehr zu helfen. Aber dass eine säkulare Welt mit den Zumutungen des Alleingelassenseins nicht klarkommt, zeigen uns seit Jahrzehnten der Siegeszug von Homöopathie und vielen weiteren Ersatzreligionen.