Zum Inhalt springen

Dorfpunks (2008)

Dorfpunks (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

So ein Dorfpunk Mitte der 1980er hat es nicht leicht: Auf der einen Seite hinkt er Entwicklungen immer hinterher, weil das Landleben nun mal gemächlich und ausgesprochen trendresistent ist. Auf der anderen Seite wird er verprügelt und bleibt unverstanden, weil seine Mitmenschen der Zeit noch weiter hinterherhinken als er selbst. Über dieses Trauma seiner Jugend hat Rocko Schamoni ein so humoriges wie erfolgreiches autobiografisches Buch geschrieben, das Lars Jessen nun kongenial verfilmt hat. Dabei hat der Regisseur („Am Tag, als Bobby Ewing starb“) Schamonis Bestseller aber bloß als grobe Vorlage verwendet, statt sich sklavisch dran zu halten oder Vollständigkeit anzustreben. Und das war genau richtig, denn ansonsten hätte es die wunderbare Szene nie gegeben, in der Kneipenwirt Paul Mascher (Axel Prahl) Hauptfigur Roddy (Cecil von Renner) ein Lied über Pudel vorspielt. Großartig lakonische Dialoge („Dein Vater und ich sind in der Friedenbewegung, und du prügelst dich!“) und die optische Absurdität von Punks im Wald, am Strand und auf dem Bandabend der Schule machen „Dorfpunks“ zur besten und treffendsten Verfilmung, die sich dieses Buch wünschen konnte. (kab)

  • Dorfpunks (Filmbild 2)
  • Dorfpunks (Filmbild 3)
  • Dorfpunks (Filmbild 4)
  • Dorfpunks (Filmbild 5)