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Dogman (2018)

Dogman (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Der gutmütige Hundefriseur Marcello wird von einem Exboxer unter Druck gesetzt. Tristes, aber ästhetisches Festivalkino

Filminhalt

Ein Randgebiet im Süden Italiens, irgendwo zwischen Wasteland und bizarrer Ruinenstadt, der zeitlichen und räumlichen Zuordnung enthoben. Als wäre dieser Schauplatz nicht schon seltsam genug, gibt es hier zwar keine Einkaufsmöglichkeiten – dafür betreibt Marcello (Fonte) einen Hundesalon, in dem er die Vierbeiner wäscht, frisiert, ihnen vielleicht auch nur ein bisschen Wärme und Zuwendung schenkt. Denn davon gibt es in der namenlosen Vorstadt einer nie benannten Metropole so wenig wie Menschen. Das liegt nicht nur, aber auch daran, dass Exboxer Simoncino (Edoardo Pesce) die Ansässigen terrorisiert und im gutmütigen, unscheinbaren Marcello ein besonders dankbares Opfer gefunden hat, der sich schließlich von ihm verführen lässt, den Laden seines Nachbarn auszurauben – mit existenziellen Folgen.

„Dogman“ macht es sich zynisch in der Tristesse bequem

Regisseur Matteo Garrone („Gomorrha“) rückt in seiner Schilderung der ungleichen und kriminellen Beziehung aber vor allem Größenverhältnisse zwischen Körpern ins optische Zentrum: Es hat etwas Groteskes, wenn der kleine, übermäßig schmächtige Marcello und der bullige, übermäßig breite Simoncino gemeinsam im Bild zu sehen sind, und Garrone reizt beinahe schon genüsslich die Möglichkeiten aus, Marcello klein wirken zu lassen – auch neben Gebäuden oder riesigen Hunden. „Dogman“ ist vor allem ein exemplarisches Beispiel für eine typische Art von europäischem Festivalkino, das es sich weitgehend unbeweglich und auch ein wenig zynisch in der Tristesse bequem macht – hier zumindest mit landschaftlichen, architektonischen und physischen Schauwerten. sb

  • Dogman (Filmbild 4)
  • Dogman (Filmbild 2)
  • Dogman (Filmbild 3)
  • Dogman (Filmbild 5)