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Die Wolke (2006)

Die Wolke (2006) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Vor 20 Jahren wurde angesichts des Tschernobyl-Störfalls die Kernenergie zum ersten Mal hinterfragt. Heute ist das trotz anhaltender Spätfolgen lange her, und wir haben eine Regierung, die schon wieder überdenkt, die Meiler wirklich abzuschalten. Grund genug, Gudrun Pausewangs Jugendroman von 1987 auf die Leinwand zu bringen – die Geschichte einer atomaren Katastrophe made in Germany. Hannah, gespielt von einer sehr reifen Paula Kalenberg, und Elmar (belanglos: Franz Dinda) knutschen gerade rum, als ein ABC-Alarm die junge Liebe jäh stört: Super-GAU in einem nahegelegenen Atomkraftwerk. Was dann im beschaulichen Bad Hersfeld und Umgebung passiert, erinnert an Desaster-Szenarien à la „The Day after Tomorrow“. Zwar nicht so gigantisch, aber immerhin so fies, dass flüchtende Menschen in dicken BMWs kleine Kinder überrollen und Beamte sich um den letzten Platz im Zug gen Norden prügeln. Dann jedoch mutiert der Film zum Lehrstück und hechelt in kürzester Zeit relativ seelenlos die Leiden der beiden Protagonisten durch: von Haarausfall und Leukämie bis zum Selbstmordversuch und dem Leben als Außenseiter, weil man zu dicht am Reaktor gewohnt hat. Schade – wichtig genug ist das Thema allemal. (bl)

  • Die Wolke (2006) (Filmbild 2)
  • Die Wolke (2006) (Filmbild 3)
  • Die Wolke (2006) (Filmbild 4)
  • Die Wolke (2006) (Filmbild 5)