Zum Inhalt springen

Die wilde Zeit (2012)

Die wilde Zeit (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

In Frankreich läuft Olivier Assayas’ Film unter dem Titel „Après Mai“, „Nach dem Mai“: Wir haben 1971, die Pariser Unruhen vom Mai 1968 sind vorbei, die wichtigsten Kämpfe zwischen Linken und Staat geschlagen (und von den Linken verloren). Nur ein paar Schüler proben noch die Revolution: Plakate werden geklebt, Diskussionen geführt, manchmal schlägt die Agitation in Gewalt um. Und mittendrin Gilles (Clément Métayer), ein hübscher Hänger, der irgendwie versucht, sein Leben auf die Reihe zu kriegen, zwischen Überzeugungen, künstlerischen Ambitionen und Liebe. Assayas erzählt keine Geschichte, er beleuchtet Episoden aus Gilles’ Freundeskreis: Einer entscheidet sich, nach Tibet zu gehen, einer driftet in den bewaffneten Kampf ab, eine verfällt den Drogen. „Die wilde Zeit“ wertet das nicht, beobachtet nur, voller Sympathie für seine Protagonisten. Kaum ein Regisseur schafft es so gut, Kunst, Pop, Politik, Kino und Sexualität zusammenzudenken wie Assayas. Weil er in diesem sehr persönlichen Film aber nicht die große Weltgeschichte erzählt wie im Vorgänger „Carlos“ über den gleichnamigen Terroristen, sondern nur einen kleinen Ausschnitt bebildert, hat er Raum für sepiafarbene, detaillierte Bilder. (fis)

  • Die wilde Zeit (Filmbild 2)
  • Die wilde Zeit (Filmbild 3)
  • Die wilde Zeit (Filmbild 4)
  • Die wilde Zeit (Filmbild 5)