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Die Wand (2011)

Die Wand (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der Schrecken, so zart und grün: Marlen Haushofer veröffentlichte 1963 ihren Literaturklassiker „Die Wand“, knapp 50 Jahre später verwandelt der österreichische Regisseur Julian Roman Pölsler („Bella Block“) den naturalistischen Stoff in einen meditativen Alpen-Horrorfilm in der Tradition von subtilen Gewaltmeistern wie Michael Haneke und Lars von Trier. Eine Frau (Gedeck) fährt mit einem befreundeten Pärchen in die oberösterreichischen Berge, das Paar kehrt am ersten Morgen von einem Spaziergang nicht mehr zurück. Pölslers Horrorszenario bleibt unsichtbar: Im Umkreis weniger hundert Meter ist die Frau plötzlich von einer transparenten, undurchdringbaren Wand eingeschlossen.
Woher kommt das unsichtbare Grauen? Ist die „Wand“ womöglich eine Strafe Gottes? Mit physikalischen Erklärungen, expliziten Interpretationen, biblischen Vergleichen oder bildhaften Ursachen hält sich der Film nicht auf. Stattdessen erklärt er die stotterhafte Symbiose zwischen Mensch und Natur vor einem pittoresken Alpenpanorama. Eine mitunter extreme These: Erst die unfreiwillige Gefangenschaft in den Wäldern und Bergen verschafft dem Stadtmenschen Einkehr und Erleuchtung. (ds)

  • Die Wand (Filmbild 2)
  • Die Wand (Filmbild 3)
  • Die Wand (Filmbild 4)
  • Die Wand (Filmbild 5)