Die Unsichtbaren – Wir wollen leben (2017)
- Originaltitel Die Unsichtbaren - Wir wollen leben
- Regie Claus Räfle
- DarstellerInnen
- Entstehungsjahr 2017
- Land Deutschland
- Filmlänge 110 min
- Filmstart 26.10.2017
- FSK 12
- Genres
Bewertung
Das Dokudrama erzählt die Geschichte von Juden, die sich im Untergrund Berlins vor den Nationalsozialisten verstecken.
Filminhalt
Wenn es historischen TV-Dokus an authentischem Bildmaterial fehlt, behilft man sich gerne mit Reenactment. In den endlosen Folgen von Guido Knoops Nazi-History gleicht dieses szenische Element allerdings eher peinlichem Laienschauspiel. Wie klug, präzise und vor allem dramaturgisch stringent geht da doch Claus Räfle vor. Er hat vier jener jüdischen Berliner ausfindig gemacht, die den Holocaust in der Reichshauptstadt als Unsichtbare überlebten – versteckt, untergetaucht und beschützt durch Bürger, die mit dieser menschlichen wie heroischen Tat auch sich selbst in Lebensgefahr brachten. In den Interviews, die Räfle mit ihnen geführt hat, berichten sie von ihren Doppelleben, getarnt als trauernde Kriegswitwe, von Verstecken in Kleiderschänken und von der Arbeit im antifaschistischen Widerstand. Diese Sequenzen gehen über in aufwendig, aber behutsam inszenierte und kinotaugliche Spielszenen. Sie bebildern nicht einfach nur die Schilderungen, sondern machen sie auf überzeugende Weise anschaulich. Nicht nur die jungen Hauptdarsteller leisten dabei Großes, auch die Nebenrollen sind mit Maren Eggert und Florian Lukas prominent besetzt. ascho