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Die Unberührbare (1999)

Die Unberührbare (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Deutschland 1989: Die Mauer fällt und mit ihr die Illusion der Menschen, die jahrelang auf westdeutscher Seite den Kommunismus befürwortet haben. Die Autorin Hanna Flanders ist einer von ihnen. In den 60ern eine Ikone der Linken, mit Auszeichnungen überhäuft, schaffte sie mit “Die Riesenzwerge” einen kurzen Moment des Ruhms. Schon der Nachfolgeroman wurde verrissen, und auch ihre späteren Bücher, die sich immer verbitterter mit den Machtstrategien der konsumorientierten Bourgeoisie auseinandersetzten, wurden nicht wirklich zu literarischen Erfolgen. Oskar Roehlers Schwarz-Weiß-Portrait beschreibt die letzten Lebensmonate der vergessenen, verletzten und über den Niedergang des Kommunismus schockierten Autorin. Extreme Weitwinkel von öden, durch Plattenbausiedlungen begrenzten Ostlandschaften, und Close-Ups auf das verhärmte, dick geschminkte Gesicht der einst erfolgreichen Schriftstellerin wechseln sich ab; Hannelore Elsner brilliert in der Rolle einer Frau, die sich vor der Gesellschaft nur noch ekelt und schließlich an ihr zerbricht. “Ich bin froh”, kommentierte die Schauspielerin, “dassich das spielen darf und nicht leben muss.” Keine besonders leicht verdauliche Kost. Aber das sind Auseinandersetzungen mit dem politischen Umfeld ja nie. (bl)

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