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Die Tänzerin (2015)

Die Tänzerin (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Loïe Fuller, die von 1862–1928 lebte, war eine Wegbereiterin des Modernen Tanzes. Das Biopic erzählt ihre Geschichte.

Filminhalt

Loïe Fuller (1862–1928) war eine Wegbereiterin des Modernen Tanzes. Ohne formale Tanzausbildung revolutionierte die US-Amerikanerin das Genre: Tanz war für sie kein ätherisches Schweben, sondern kräftezehrender Kampf des geschundenen Körpers mit aufwendigen Kostümkonstruktionen – ein Kampf, den Fuller am Ende selbst verlieren sollte. Das Biopic von Regiedebütantin Stéphanie Di Giusto zeichnet Fullers Karriere vor allem in den Tanzszenen seriös und ein wenig langweilig nach. Dabei kann sich Di Giusto vor allem auf ihre Hauptdarstellerin verlassen: Die französische Popmusikerin Soko spielt Fuller mit einer Mischung aus Sprödigkeit und körperlicher Präsenz und verdeutlicht so, welch ein Skandal das Auftauchen dieser Künstlerin für ein auf klassisches Ballett konditioniertes Publikum gewesen sein muss. Zumal Fuller hier nicht nur als ästhetisches Phänomen gezeichnet wird, sondern auch als Produzentin, die die Vermarktung ihrer Kunst in die eigenen Hände nimmt und so als Blaupause für das freie Theater der Gegenwart gelten kann. Dass Di Giusto allerdings Fullers Homosexualität zu einer weichgezeichneten Schwärmerei verkleinert, ist nicht nur ungeschickt, es ist angesichts der sonstigen Genauigkeit dieses Films geradezu fatal. fis

  • Die Tänzerin (Filmbild 2)
  • Die Tänzerin (Filmbild 4)
  • Die Tänzerin (Filmbild 3)
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