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Die Mühle und das Kreuz (2011)

Die Mühle und das Kreuz (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

1564 malt Pieter Brueghel der Ältere die Kreuzigung Christi. Nicht als naturalistisches Passionsgemälde, wie damals üblich, sondern als harten Sozialrealismus, der Golgatha ins zeitgenössische Flandern verlegt, ein düsteres Agrarland, in dem die spanischen Besatzer eine Blaupause abliefern für die gemalten Römer. Der polnische Regisseur Lech Majewski dringt tief ein in die Entstehung des Bildes, spinnt die Geschichten weiter, die Brueghel andeutet, verstärkt den kritischen Aspekt. Hierfür findet er Bilder von bedrückender Schönheit und körperlich spürbarer Drastik, die Leinwand scheint eine feuchte Kälte auszustrahlen. Majewskis Technik ist durch eine ganz eigene Ästhetik geprägt, mehr Installation als Film, immer wieder durchbrochen durch Standbilder, digitale Bearbeitungen und Anleihen bei der Malerei. Vergleichbar ist das gerade noch mit den Filmen Peter Greenaways – und wie bei dessen späten Arbeiten weiß man oft nicht, ob es hier wirklich noch um etwas geht, oder ob der Zuschauer nur visuell überwältigt werden soll. (fis)

  • Die Mühle und das Kreuz (Filmbild 2)
  • Die Mühle und das Kreuz (Filmbild 3)
  • Die Mühle und das Kreuz (Filmbild 4)
  • Die Mühle und das Kreuz (Filmbild 5)