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Die Moskauer Prozesse (2013)

Die Moskauer Prozesse (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Im Sommer 2012 fand in Moskau der Prozess gegen die Aktionskunst-Gruppe Pussy Riot statt, die mit einer Performance die Allianz zwischen Kreml und orthodoxer Kirche angegriffen hatte. Knapp ein Jahr später stellte der Schweizer Theaterregisseur Milo Rau diesen Prozess als Kunstaktion nach, ebenso wie zwei weitere Gerichtsverhandlungen, die das Verhältnis zwischen Kunst, Religion und Staat in Putins Russland berührten. Raus Film „Die Moskauer Prozesse“ dokumentiert nun diese dreitägige Inszenierung: eine Filmdokumentation über Dokumentartheater, das sich seinerseits auf einen Gerichtsprozess, also die juristische Nachbereitung einer Kunstaktion bezieht – Metakino. Besonders weit treibt der Film die Interpretation nicht, im Grunde sehen wir den Zusammenschnitt einzelner Sequenzen der Moskauer Aufführung, einzig kurze Interviews mit der Verteidigerin Anna Stavickaja oder dem Ankläger, dem Journalisten Maxim Schwetschenko, führen übers Theater hinaus. Der Film ist entsprechend weniger eine Erweiterung der Aufführung als vielmehr ein Ersatz für diejenigen, die vergangenes Jahr nicht nach Moskau fahren konnten. Allein kurz vor Schluss gibt es noch eine Irritation, die so nicht im Theater angedacht war: als Rau plötzlich von Uniformierten eingekreist wird, die die Vorstellung mit einer Kontrolle seiner Arbeitserlaubnis stören. (fis)

  • Die Moskauer Prozesse (Filmbild 2)
  • Die Moskauer Prozesse (Filmbild 3)
  • Die Moskauer Prozesse (Filmbild 4)
  • Die Moskauer Prozesse (Filmbild 5)