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Die langen hellen Tage (2013)

Die langen hellen Tage (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Komm, ich will dir was schenken“, sagt der Junge mit verliebtem Blick zu der hübschen Schwarzhaarigen. Gespannt wartet das Mädchen mit geschlossenen Augen, bis der Junge ihr etwas in die Hände legt: eine Pistole. Das ist Romantik in Tiflis, Georgien, im Jahr 1992. Die sowjetische Herrschaft ist vorbei, das Land bleibt zurück in einem Zustand des Bürgerkriegs, der Armut und der Ungewissheit. Mitten in dieser rauen Gesellschaft werden zwei Mädchen erwachsen: Eka und Natia, mit würdevoller Ernsthaftigkeit gespielt von Lika Babluani und Mariam Bokeria. Lange Kameraeinstellungen zeigen, wie die Freundinnen zwischen verfallenen Häusern herumwandeln oder in der Enge der familiären Wohnung von besseren Tagen träumen. Dazwischen drängen sich mit rhythmischer Beharrlichkeit Szenen der Gewalt, in denen sich Eka und Natia gegen skrupellose Paschas, Autoritätsstrukturen und rückgratlose Mitbürger auflehnen. Auf diese Weise zeigt der Film nicht nur den mutigen Kampf zweier Teenager um Selbstbestimmung, sondern zelebriert auch die Macht der Weiblichkeit in einer patriarchalischen Gesellschaft. Ein bewegendes Drama, das einen überfälligen Blick auf ein gebeuteltes Land wirft und zur Recht der Festivalrenner des Jahres ist. (jk)

  • Die langen hellen Tage (Filmbild 2)
  • Die langen hellen Tage (Filmbild 3)
  • Die langen hellen Tage (Filmbild 4)
  • Die langen hellen Tage (Filmbild 5)