Die Küchenbrigade (2021)

Aus der Traum: Statt endlich ein eigenes Restaurant zu eröffnen, muss die talentierte Sterne-Köchin Cathy (Lamy) notgedrungen als Kantinenchefin in einem Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge anheuern. Doch lediglich Ravioli aus der Dose aufzuwärmen ist unter ihrer Würde und so führt sie kurzerhand ihre Schützlinge in die Kunst der gehobenen Küche ein. Ein TV-Kochwettbewerb kommt da wie gerufen.

„Die Küchenbrigade“ ist zweifellos ein Märchen. Für den Regisseur Louis-Julien Petit („Der Glanz der Unsichtbaren“) aber ist es ein ideales Vehikel, um auf humorvolle wie berührende Art auf die prekäre Situation der Geflüchteten hinzuweisen. Deren Schicksale liefern fast zu viele Nebenhandlungen, aber bereichern den Film durch die Fülle der Aspekte und Perspektiven. Dabei wächst den Zuschauer:innen die bunte und multikulturelle Schar der Heimbewohner:innen unweigerlich an Herz. Das macht „Die Küchenbrigade“ zu einem nicht zuletzt auch visuell bestens orchestrierten Wohlfühlfilm, bei dem sich Gesellschaftskritik und -utopie auf unterhaltsame Weise miteinander verbinden.

Axel Schock