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Die Kinder von Paris (2010)

Die Kinder von Paris (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Rose Boschs Film über die in Frankreich lange Zeit unter den Tisch gekehrte Kollaboration der französischen Regierung mit den Nazis bei der Auslieferung und Deportation nicht-französischer Pariser Juden 1942 ist ein seltsamer Film. Hat man ihn gesehen, ist man bedrückt. Je mehr Abstand man gewinnt, desto mehr Schwächen sieht man. Und dann wieder die Stärken. Der Film verfolgt das Schicksal des elfjährigen Jo (Leverdez), der zusammen mit Tausenden anderer Juden in einem Velodrom eingepfercht und in ein Zwischenlager gebracht wird und flieht, während seine Familie in Auschwitz vergast wird. Bosch verzichtet auf verbürgte, explizite Grausamkeiten und lässt die Krankenschwester Annette (Laurent, “Inglourious Basterds“) als Gewissen stellvertretend für den oft betulichen, oberflächlichen Film die Frage stellen: Warum haben alle mitgemacht? Dieser Aspekt ist es, der „La Rafle“ (Originaltitel) seine Wucht verleiht. Dass er ohne große Dramatisierungen und Hektik zeigt, wie 4 000 Kinder systematisch zusammengetrieben und ermordet werden – und keiner hilft. (vs)

  • Die Kinder von Paris (Filmbild 2)
  • Die Kinder von Paris (Filmbild 3)
  • Die Kinder von Paris (Filmbild 4)
  • Die Kinder von Paris (Filmbild 5)