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Die Känguru-Verschwörung (2022)

Die Känguru-Verschwörung (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Das Känguru ist zurück! Nachdem noch Dani Levy Regie geführt hatte bei dem vor zwei Jahren an den Start gegangenen Film „Die Känguru-Chroniken“, übernahm Autor Marc-Uwe Kling den Job diesmal selbst. Das merkt man dem Film an: Die Känguru-Verschwörung belegt, dass Kling literarisch ein Meister der kurzen Form ist. Der Film leidet aber darunter, dass der Kampf von Klings Filmheld Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) und dem Känguru gegen eine Organisation von Verschwörungsschwurblern sehr episodenhaft erzählt wird und keinen runde Gesamthandlung aufweist.

Zum Inhalt des Films Die Känguru-Verschwörung: Marc-Uwe und seine angebetete Maria (Rosalie Thomass) wetten um seine große Wohnung (wenn er verliert) und ein Essen in Paris (wenn sie verliert), ob er es schafft, Marias Mutter Lisbeth (Petra Kleinert) die irren Verschwörungsflausen auszureden, bis sie klein beigibt und die globale Erwärmung nicht mehr leugnet. Ihr großer Gegenspieler ist der von Benno Führmann gespielte intrigante Verschwörungsguru Adam Krieger, den es zu schlagen gilt, wofür die beiden Helden im Biene-Maja-E-Auto und auf der Draisine durch halb Deutschland reisen. So wird der Film einerseits zu einem Roadmovie, andererseits zu einer Ansammlung von Filmzitaten – „Indiana Jones“ lässt grüßen, dito „Matrix“, und eine Hillibilly-Horror-Homage darf auch nicht fehlen. Eine Einheit ergibt das nicht, aber: Zwischendurch sind immer wieder Perlen der Komik zu finden, so bei der Auseinandersetzung mit dem von Uwe Preuss gespielten schnoddrigen Berliner Busfahrer darüber, ob man ein Rad mitführen darf in einem Bus, der als Schienenersatzverkehr eingesetzt wird. Der Einsatz des aus den Büchern hinlänglich bekannten Krapotke kommt etwas zu kurz, außerdem wird der arme Wehrdienstleistende im Laufe der Handlung schließlich fast ganz vergessen – kleiner Tipp: Beim Abspann bis ganz zum Schluss warten!

Dass mit dem von Michael Ostrowski gespielten ehemaligen Lover Marias – Joe – große Konkurrenz für Marc-Uwe auf der Tanzfläche auftaucht, ist keine kleine Randnotiz der Geschichte, auch wenn Joe nur – gut gespieltes! – Beiwerk der Handlung ist. Dass Marc-Uwe Kling grandiose Spiele erfindet und verkauft, ist schon lange bekannt, was es aber mit dem Spiel Open Schnick im Film auf sich hat, soll hier ein Geheimnis bleiben. Open Schnick zieht sich durch den ganzen Film Die Känguru-Verschwörung und hat mit dem Verlauf der Handlung mehr zu tun, als dem Film manchmal gut tut. jw

  • Die Känguru-Verschwörung (Filmbild 4)
  • Die Känguru-Verschwörung (Filmbild 2)
  • Die Känguru-Verschwörung (Filmbild 3)
  • Die Känguru-Verschwörung (Filmbild 5)