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Die Hochstapler (2006)

Die Hochstapler (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ob „Ocean’s Eleven“ oder „Catch me if you can“ – die Figur des Hochstaplers ist im Kino gern gesehen und immer für einen Lacher gut. Auch in dieser Dokumentation gibt es Momente großer Komik, etwa wenn der Hamburger Betrüger Jürgen Harksen davon erzählt, wie er fünf Millionen Dollar teure Tickets für einen fiktiven Mondflug verkaufte. Regisseur Adolph besuchte vier deutsche Hochstapler im Gefängnis und ließ sie ihre Lebens- und Verbrechensgeschichte erzählen. Doch was als Sammlung charmanter Schlitzohrigkeiten beginnt, das wird bald zum Psychogramm, in dem sich die vier Betrüger als Menschen mit tragischen Biografien und tiefsitzenden psychischen Störungen herausstellen, als Lügner, die irgendwann an ihre eigenen Lügen glaubten. So entwickelt der Film eine kammerspielartige Sogwirkung, gerade weil er die meiste Zeit nichts anderes als sprechende Köpfe zeigt. Denn sprechen, sich ins rechte Licht zu rücken, mit der Kamera flirten – das können diese Selbstdarsteller; auch das zeigt (und hinterfragt) der Film. Wie Adolph das gelingt, ohne moralisierenden Off-Kommentar, allein durch die geschickte Montage der Interviewbilder – das ist die große Kunst des Dokumentarfilms. (arm)

  • Die Hochstapler (Filmbild 2)
  • Die Hochstapler (Filmbild 3)
  • Die Hochstapler (Filmbild 4)
  • Die Hochstapler (Filmbild 5)