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Die große Reise (2004)

Die große Reise (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Eigentlich bereitet sich Réda auf sein Abitur an einer französischen Schule vor. Doch sein Vater, ein aus Marokko eingewandertert Moslem, begibt sich auf Pilgerreise nach Mekka und hat seinen Sohn zum Begleiter bestimmt. Der spricht zwar kein Wort arabisch und kann mit Religion nichts anfangen, muss sich aber fügen. So machen sich die beiden in einem klapprigen Peugeot auf die Reise, 5 000 Kilometer geht es durch halb Europa und den vorderen Orient. Viele Regisseure hätten daraus daraus ein bildgewaltiges Roadmovie gemacht – Ismael Ferroukhi inszeniert ein rollendes Kammerspiel. Die meisten Szenen spielen innerhalb des Wagens, die bereisten Landschaften, die Weite der Wüste – all das ist bewusst beiläufig in Szene gesetzt, mit farbarmen, krisseligen Bildern und endlos langen Einstellungen. Dadurch richtet sich die Konzentration ganz auf die beiden Hauptdarsteller und ihr präzises Spiel. Vater und Sohn tragen einen Generationskonflikt aus, belauern sich und sehnen sich heimlich doch nach gegenseitiger Anerkennung. Erst am Ende der Reise, in Mekka, findet der Film zu machtvollen Bildern: Die ungeheure Masse der Pilger, die sich im Gebet versunken durch die Stadt schiebt, zeigt einen Islam, der so ganz anders ist als unsere Klischee-Vorstellungen: kontemplativ statt fanatisch. (arm)

  • Die große Reise (Filmbild 2)
  • Die große Reise (Filmbild 3)
  • Die große Reise (Filmbild 4)
  • Die große Reise (Filmbild 5)