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Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt (2022)

Die Geschichte der Menschheit - leicht gekürzt (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Geschichte ist selten lustig. Das würden neben von Zeittafeln, Namen und Daten gelangweilten Schülern wohl auch Historiker unterschreiben – gehen doch stets die dramatischen Momente sprichwörtlich in die Geschichte ein, und die Banalen, Komischen nicht – dafür sorgen schon die Geschichtsschreiber selber: Wenn John F. Kennedy im Juni 1963 vor dem Schöneberger Rathaus sagt: „Ich bin ein Berliner“, schreibt er Geschichte. Wenn er anschließend die Treppe des Redepodestes herunterfällt, findet das keinen Eingang in die Annalen. Auch die Ensemblekomödie „Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“ findet dass die nicht ganz so dramatischen, epochemachenden, eher misslungenen Momente der Geschichte mehr in den Mittelpunkt gerückt gehören. Und so reisen seine Darsteller und Darstellerinnnen zu den wichtigsten evolutionsgeschichtlichen Stationen der menschlichen Spezies, um zu schauen, was da an komischen Geschehnissen von der Historikern nicht übertragen wurde. Sagt ja schließlich keiner, dass die Vergangenheit trocken wie ein alter Papyrus sein muss, oder?

Zwei Berliner Handwerker sollen die chinesischen Mauer bauen und haben Zweifel an Sinnhaftigkeit und entlegenem Ort des Auftrags („In Berlin, ja, da kann ich mir irgendwann mal ne Mauer vorstellen. Aber hier?“). Pirat Klaus Störtebeker erlebt seine letzten Minuten, während der wahre Grund für den Untergang der Titanic ans Tageslicht kommt und „Das Boot“ auf Tauchfahrt der ganz anderen Art ist. Jesus besteht am Kreuz darauf, nicht nur angebunden zu werden, sondern angenagelt, legt sich mit anderen Gekreuzigten an und weist in seiner sehr unchristlichen Erregung einige Parallelen auf zu einem berühmt-berüchtigten deutschen Kinowüterich und seinem Parodisten. In der Steinzeit, im revolutionären Frankreich, im alten Rom und im Ersten Weltkrieg geht es ebenfalls rund. Dazu bekommen die Hilter-Attentäter vom 20. Juli unerwarteten Zulauf, verirrt Al Capone sich rhetorisch und wird bei den Wikingern eine Frauenquote eingeführt. Halt der ganze normale Wahnsinn der Historie!

Die Sketch-Comedy wird lustvoll dargeboten vom eingespielten „Sketch History“-Team aus der ZDF-Serie: Max Giermann, Matthias Matschke, Valerie Niehaus, Alexander Schubert, Holger Stockhaus, Judith Richter, Jasmin Schwiers und Carsten Strauch. Dazu gesellen sich zahlreiche Gaststar wie Bastian Pastewka, Carolin Kebekus, Axel Prahl, Rick Kavanian, Ulrich Tukur, Kostja Ullman, Christian Tramitz, Bela B., Heino Ferch, Tom Schilling und Hannes Jaenicke.

Text: Volker Sievert

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