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Die Fremde (2009)

Die Fremde (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Weil die deutsche Öffentlichkeit durch verkürzte mediale Berichterstattung zu wissen glaubt, wie es zu Ehrenmorden in muslimischen Familien kommt, kann ein Film über dieses Thema nur stereotyp wirken. Und so erzählt Feo Aladags Kinodebüt die auf den ersten Blick vorhersehbare Geschichte der jungen Türkin Umay (großartig: Kekilli). Umay trennt sich gegen den Willen ihrer Familie von ihrem Mann und will den gemeinsamen Sohn in Berlin großziehen. Der Vater und die Brüder sind nicht einverstanden, bedrängen und verstoßen die 25-Jährige – bis einer von ihnen zur Rettung der Familienehre noch einen Schritt weiter geht … Die Österreicherin Aladag ist weit davon entfernt, Klischees in Bilder zu kleiden. „Die Fremde“ ist im besten Sinne ein ambivalentes Drama. Nie ergreift der stimmungsvoll bebilderte und sehr emotionale Film eine eindeutige Position; konsequent zeigt er die Schwierigkeiten aller Beteiligten auf. Eine Rechtfertigung für Morde wegen vermeintlich verletzter Ehre ist er deswegen nicht. Eher der gelungene Versuch aufzuzeigen, wie Menschen den einen richtigen Moment verpassen, miteinander Frieden zu schließen. In diesem Sinne ein universales Werk. (jul)

  • Die Fremde (Filmbild 2)
  • Die Fremde (Filmbild 3)
  • Die Fremde (Filmbild 4)
  • Die Fremde (Filmbild 5)