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Die Fabelmans (2022)

Die Fabelmans (2022) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Unter den Filmemachern des New Hollywood galt Steven Spielberg immer als Nerd, der den harten Realitäten z. B. eines Martin Scorcese künstlerisch auswich und unschöne Wahrheiten lieber mit Tonnen von Zuckerguss und Spezialeffekten zukleisterte. Doch schon seine frühen Blockbuster „Unheimliche Begegnung der Dritten Art“ und „E.T. – Der Außerirdische“ erzählten insgeheim und versteckt auch die Scheidung seiner Eltern und die damit verbundenen schmerzhaften Erfahrungen des Erwachsenwerdens.

In seinem neuen Werk werden nun aus der Familie von Spielberg „Die Fabelmans“. Erst nach dem Tod seiner Eltern Leah und Arnold wagte sich der Meisterregisseur an die Verfilmung seiner Kindheit und Jugend. Newcomer Gabriel La Belle spielt sein Alter Ego Sammy Fabelman, der die schleichend-quälende Trennung seiner Eltern nur durch die Distanz der Linse seiner Super-8-Kamera verarbeiten – und so die Wirklichkeit in Schach halten kann. Symptomatisch: Sogar die beginnende Affäre seiner Mutter mit dem besten Freund seines Vaters hält er auf Zelluloid fest. Zerrissen zwischen seiner kunstverliebten (und depressiven) Mutter und dem technisch-nüchternen Verstand seines Vaters („It’s The Scientists versus The Artists“) flieht Sammy in die Welt des Kinos und des Filmemachens.

Nun könnte man Spielberg vorwerfen, auch diese seine Lebensgeschichte wieder zu seicht auf die Leinwand gebracht zu haben, denn im direkten Vergleich mit James Grays’ „Zeiten des Umbruchs“ wirkt sein eigenes Coming of Age trotz aller Brüche recht verklärt und allzu verträumt. Vielleicht muss man „Die Fabelmans“ deshalb dann eher doch als Liebeserklärung an das Kino und insbesondere an seine Eltern sehen, denen der Film im Abspann gewidmet ist. rw

  • Die Fabelmans (2022) (Filmbild 2)
  • Die Fabelmans (2022) (Filmbild 3)
  • Die Fabelmans (2022) (Filmbild 4)
  • Die Fabelmans (2022) (Filmbild 5)