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Die Anwälte – Eine deutsche Geschichte (2009)

Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Idee ist so gut und so naheliegend, dass man sich fragt, warum es diesen Film erst jetzt gibt: Ex-Innenminister Otto Schily, Grünen-Urgestein Hans-Christian Stöbele und der intellektuelle Neonazi Horst Mahler sind in den 70er Jahren als die Anwälte der RAF in die deutsche Geschichte eingegangen. Andreas Baader und Gudrun Ensslin zählten zu ihren Mandanten – im Leben und auch in diesem Film gehen sich die drei heute allerdings aus dem Weg. Regisseurin Birgit Schulz interviewte Schily, Ströbele und Mahler getrennt und montierte dazu historisches Material. Von großer, die Zeit überbrückender Suggestivkraft sind die Momente, wenn die Kamera durch einen leeren Gerichtssaal schwenkt und dazu Audiomitschnitte der historischen Prozesse zu hören sind. Rein faktisch gibt es hier zwar nichts Neues zu erfahren, aber was die drei mittlerweile von sich, voneinander und der Geschichte halten, offenbart sich sowieso vor allem in den Blicken, in Atempausen und im Räuspern. Diese feinen Beobachtungen machen den Film zu einer spannenden Geschichtsstunde und zum sehr persönlichen Porträt einer zerrissenen Generation. (rk)

  • Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte (Filmbild 2)
  • Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte (Filmbild 3)
  • Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte (Filmbild 4)
  • Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte (Filmbild 5)