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Der Vorname (2012)

Der Vorname (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Fünf Freunde treffen sich in einer gutbürgerlichen Pariser Wohnung. Es gibt Couscous, 500-Euro-Wein – und die Ankündigung des Bruders der Gastgeberin, er und seine Frau planten ihr Kind „Adolphe“ zu nennen … Fassungslosigkeit im linksintellektuellen Akademikerhaushalt, ein Wort gibt das andere, und am Ende liegen Nerven blank, sämtliche Familiengeheimnisse offen herum und die Beziehungen aller mit allen (vorerst) in Trümmern. Das Regieduo Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière hatte sein Theaterstück eigentlich nur geschrieben, um die Fesseln des Kinos abzuwerfen; der Bühnenerfolg erzwang allerdings eine Verfilmung. Gut so, denn „Der Vorname“ bietet messerscharfen Sarkasmus auf Neil-Simon-Niveau. Die Regie mildert die ästhetischen Probleme jedes Kammerspiels mit schnellen Schnitten und Nahaufnahmen, welche die fantastische Ensembleleistung angemessen würdigen. Eine mit vielen bösen Pointen gewürzte Dramödie auf engem Raum, die Moralsystem und Lebenslügen der linken Bourgeoisie liebevoll veräppelt, ohne freilich die Systemfrage zu stellen. (mw)

  • Der Vorname (Filmbild 2)
  • Der Vorname (Filmbild 3)
  • Der Vorname (Filmbild 4)
  • Der Vorname (Filmbild 5)