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Der Schneider von Ulm (1978)

Der Schneider von Ulm (Poster)

Filminhalt

Ende des 18. Jahrhunderts: Albrecht Berblinger, Schneidergeselle, ist zu Fuß unterwegs von Wien nach Ulm, seiner Heimatstadt. In seinem Gepäck ein ausgestopfter Bussard, in seinem Kopf ein schwindelerregender Traum: Der Traum vom Menschenflug, von vogelgleichen Reisen durch die Luft. Da hört er einen Hilferuf. Eine riesige Luftkugel schwebt am Himmel, und Berblinger fängt zu rennen an. Er rennt in eine Kette von Ereignissen, die sein Leben bestimmen werden. Wer da in der Ballongondel verzweifelt um Hilfe ruft, ist Irma Moretti, die Freundin des Konstrukteurs und Luftschiffers Jakob Degen aus Wien. Berblinger hilft bei Irmas Rettung, die „da oben im Luftmeer“, von dem Berblinger träumt, „fast ersoffen“ wäre. Gasballone und Luftkugeln gibt es erst seit wenigen Jahren, und schon basteln Europas Träumer an Geräten, mit denen sie vogelgleich nach freiem Willen fliegen wollen. Jakob Degen hat ein absonderliches Flattergerät gebaut und demonstriert es im Reitsaal der Wiener Universität. Mit großer Begeisterung beteiligt sich Berblinger von nun an an Degens Plänen vom Menschenflug. In seiner Heimatstadt Ulm, wohin er schließlich doch zurückkehrt, sind solch fantastische Träumereien nicht vorgesehen. Berblinger soll „auf den Boden zurückkommen“, doch weder eine bürgerliche Ehe noch der goldene Boden seines Handwerks können ihn halten. Immer wieder baut er in monatelanger Mühe Flügel. Bis zur Erschöpfung nimmt er in einem entlegenen Tal vor der Stadt Anlauf um Anlauf, verletzt sich die Knochen, verliert seine Frau, sein Geschäft, sein Geld und baut Bruch um Bruch. Sein Wiener Freund Degen, auf der Durchreise nach Paris, besucht ihn in Ulm. Hat Degen inzwischen das Problem des Fliegens gelöst? Ist Berblinger in seinem Provinznest mit allem, was er wagt, zu spät – oder zu früh.