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Der Russe ist einer, der Birken liebt (2021)

Der Russe ist einer, der Birken liebt (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Mascha ist durch den Wind. Ein Schicksalsschlag hat die junge Dolmetscherin aus ihrem Alltag gerissen, Hals über Kopf hat sie ihre Kölner Heimat hinter sich gelassen, jetzt steht sie am Strand in Tel Aviv und fragt sich: Wer bin ich eigentlich? Pola Beck hat Olga Grjasnowas Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ also vom identitätspolitischen Diskurs zu einer Selbstfindungsparabel verkürzt, das ist ein wenig schade, aber wie Beck das macht, mit spröden, nur angerissenen Szenen, mit klugen Sprüngen in der Chronologie, vor allem aber mit einem stimmigen Ensemble, das hat dennoch seine Qualitäten. Insbesondere Aylin Tezel zeigt Mascha nicht als Sympathieträgerin, sondern als verunsicherte junge Frau, die in ihren Suchbewegungen durchaus auch nerven kann.

Manchmal übertreibt der Film sein Schwelgen im Grenzenlosen ein bisschen, dann werden Sprachen, Religionen, Sexualitäten ununterscheidbar durchmischt, und manchmal schlagen auch die Konventionen des Arthouse-Kinos durch, und Beck verzettelt sich zwischen zuviel Oud-Geklimper. Insgesamt aber erweist sich „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ als kluges Befindlichkeitskino, und für die politische Dimension taugt ja immer noch der Roman

  • Der Russe ist einer, der Birken liebt (Filmbild 4)
  • Der Russe ist einer, der Birken liebt (Filmbild 5)
  • Der Russe ist einer, der Birken liebt (Filmbild 2)
  • Der Russe ist einer, der Birken liebt (Filmbild 3)

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