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Der Räuber (2009)

Der Räuber (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

In den 1980-Jahren überfiel der Marathonläufer Johann Kastenberger mehrere Banken und tötete mindestens einen Menschen. Benjamin Heisenberger (“Schläfer“) macht aus der Geschichte des damals meistgesuchten Verbrechers Österreichs ein sprödes Krimidrama, in dem er auf jede Psychologisierung und jegliche Hintergründe seiner Hauptfigur Johann Rettenberger (Andreas Lust) verzichtet. Das tut der Zugänglichkeit seines Films nicht gut. Rettenberger, ein bleicher, wortkarger Einzelgänger, kommt aus dem Gefängnis, zieht bei seiner Ex-Freundin (Franziska Weisz) ein, nimmt an Volksläufen teil und überfällt eine Bank nach der anderen. Warum er nie genug hat, immer weiter macht – Heisenberger gibt darauf keine Antwort, nicht einmal Hinweise. Er bildet das Leben eines notorischen Kriminellen ab und überlässt dem Betrachter viel, zuviel an Interpretationsarbeit. In der letzten, fast dialogfreien halben Stunde, als eine Menschenjagd auf Rettenberger beginnt, findet der Film endlich zu sich: als Ausdruck reinster cinematografischer Bewegung. Rettenberger flüchtet in die Natur, er läuft und läuft, durch Wälder, über Berge, immer weiter und weiter, ein Mann auf der Flucht. Auch vor sich selbst? Wir wissen es nicht. (vs)

  • Der Räuber (Filmbild 2)
  • Der Räuber (Filmbild 3)
  • Der Räuber (Filmbild 4)
  • Der Räuber (Filmbild 5)