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Der Mond und andere Liebhaber (2008)

Der Mond und andere Liebhaber (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Mit unruhigen Bildern beginnt Bernd Böhlichs neuer Film: Katharina Thalbach hastet durch die Gänge eines leeren Gebäudes, Treppe hoch, Treppe runter, die Kamera immer hinter ihr, wankend und wackelnd. Thalbach spielt die alleinerziehende Hanna, das Gebäude, durch das sie rennt, ist ihr ehemaliger Arbeitsplatz, sie ist auf der Suche nach ihrer besten Freundin Dani (Fritzi Haberlandt). Knapp anderthalb Stunden lang begleitet Böhlich seine beiden Protagonistinnen durch ihr Leben, und auch, wenn die Kamera mit der Zeit etwas ruhiger wird – die manchmal fast zu hektische Story wird es nicht. Zuerst verlieren die zwei ihren Arbeitsplatz, dann stirbt Hannas Tochter bei einem Autounfall, und vor allem in der Liebe will’s nicht klappen: Hanna verguckt sich in den Streuner Gansar (Birol Ünel), der ist jedoch verheiratet und bleibt nur für eine Nacht; Dani findet Gefallen an Siggi, den Hanna aber für einen verkappten Schwulen hält. Zahllose Enttäuschungen, Nebenjobs, eine Hochzeit und mehrere misslungene Selbstmordversuche später ist der Film zu Ende, und nichts ist gut. Genau das aber ist die Stärke Bernd Böhlichs, mit der er schon in seinem letzten Film „Du bist nicht allein“ punktete: Resignation und Hoffnung, Tristesse und das pralle Leben wechseln sich bei ihm ab, ohne dass seine Geschichte je kitschig wird. (jul)