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Der menschliche Makel (2003)

Der menschliche Makel (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Das Unternehmen, den Philip-Roth-Roman zu verfilmen, geht schief. Der Film bleibt neben dem Roman blass; die emotionalen Abgründe und die Polit-Sticheleien gegen die USA kommen flach rüber. Schade ist das besonders für den bewegenden Look des Films. Er gleicht einem Caravaggio-Gemälde, das Spiel mit Licht und Schatten schafft Kontraste, die auch die Zerrissenheit der Figuren ins Blickfeld rücken. Schade auch für den grandiosen Einsatz von Anthony Hopkins. Er gibt den hellhäutigen Afroamerikaner Coleman Silk, der erfolgreich mit der Lebenslüge lebt, er sei ein weißer Jude. Als Silks Uni-Karriere im hohen Alter ein jähes Ende nimmt, findet der tragische Held in seiner letzten exzessiven Liebe zu einer jüngeren Putzfrau einen Lichtblick und den Tod. Kidmans Spiel der geheimnisvollen Geliebten Faunia ist platt und aufgesetzt. Eine unglückliche Besetzung. Sie kostet den Film noch einmal viel. Dabei kann er sich gar nichts leisten. (ik)