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Der große Bagarozy (1999)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Stahlblaue Augen blitzen die etwas hilflos dreinschauende Psychiaterin aus einem Gesicht im Halbschatten an. “Also, es ist so, Sie werden mir sicherlich nicht glauben, aber ich bin der Teufel”, teilt Til Schweiger mit. Für die Psychiaterin Corinna Harfouch ein eindeutiger Fall für die Couch. Oder doch nicht? Immerhin hat “der große Bagarozy”, wie der Leibhaftige sich nennt, eine ganze Menge unheimlicher Tricks auf Lager, und außerdem verlaufen die Therapiesitzungen ganz anders, als sie sich das gedacht hatte: Nicht sie analysiert den “Teufel”, sondern der Teufel sie … Regisseur Bernd Eichinger, der als Produzent alles erreicht hat, was man sich als Produzent wünschen kann, wagt sich in seinem Regiedebüt an den schrägen, ironischen ‚Jahrhundertroman‘ von Helmut Krausser (“Fette Welt”) heran. Mit Erfolg: Ein bissig-böser Dialog jagt den anderen, Detlev Buck verkörpert heldenhaft den Tod, die böse Welt schlägt voll zu – alles ohne technische Spielereien. Corinna Harfouch, schön und strahlend, spielt Til Schweiger ein zwar wenig in die Ecke, das Ende ist ein bißchen hingepfuscht, aber das war ja auch schon im Roman so. Eine absolut sehenswerte Literaturverfilmung! (bl)