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Der Glanz von Berlin (2001)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Sie schrubben, feudeln und wischen den Dreck anderer Leute weg: die arbeitslose Ingeborg, die nicht nur einen Job, sondern auch einen Mann sucht. Gisela, die mit ihrer Putzkolonne die Edelboutiquen der Friedrichstraße zum Glänzen bringt. Und die junge Argentinierin Della, die eigentlich als Malerin arbeiten wollte und nun bereits seit zwölf Jahren in Berliner Luxuswohnungen den Staub bekämpft. Es läge nahe, aus dem Stoff eine tränenrührige Sozialreportage über Drecksjobs und Klassenunterschiede zu liefern. Die Regisseurinnen Keil und Kruska aber haben das Vertrauen ihrer drei Doku-Heldinnen gewonnen, zeigen sie zwischen Arbeitsplatz und Privatsphäre und lassen sie über geplatzte Lebensträume und die Demütigungen ihrer Arbeit sprechen. Sie zeigen, wie viel Liebe nach 35 Jahren noch in einer Ehe stecken kann. Und wie man sich Würde bewahrt, auch wenn einem das Schicksal die Zunge rausstreckt. (ascho)