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Der entsorgte Vater (2008)

Der entsorgte Vater (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Haben Sie Kinder?“ Diese Frage lässt sich leicht beantworten, sollte man meinen. Bestimmten Menschen aber stößt diese Frage nicht vor den Kopf, sondern sie trifft sie direkt ins Herz: Väter, denen von der Mutter der Kontakt zum eigenen Kind verwehrt wird. Neben sich selber lässt Regisseur Douglas Wolfsperger vier weitere Betroffene zu Wort kommen. Wolfspergers Ansatz ist rein subjektiv und will zu keinem Zeitpunkt eine sachliche Dokumentation sein. Anstatt die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen, präsentiert Wolfsberger eine allein erziehende Mutter, die ihm als Leumund für seine Sache dient, als sie offen ausspricht, woran er zerbricht: „Vaterschaft ist ja immer nur eine Erzeugung.“ Der Mann als reiner biologischer Mechanismus, als Erfüllungsgehilfe des Kinderwunsches der Frau. Aber „Nicht Fleisch und Blut, das Herz macht uns zu Väter und Söhnen“, wusste schon Schiller. Somit ist der Film ein Manifest, das Feuer mit Feuer bekämpft. Ein polemischer Ansatz, der sich verzettelt, wenn einer der Väter zu Protokoll gibt, auch gerne mal einen über den Durst zu trinken. Zweifelsohne auch ein mutiges Unterfangen, weil es persönlicher nicht zugehen kann. Doch der Erkenntnis, dass Gleichberechtigung keine Einbahnstraße sein kann, bedarf es dieses Films nicht. (mcs)

  • Der entsorgte Vater (Filmbild 2)
  • Der entsorgte Vater (Filmbild 3)
  • Der entsorgte Vater (Filmbild 4)
  • Der entsorgte Vater (Filmbild 5)