Der Dolmetscher (2018)
- Originaltitel Tlmocník
- Regie Martin Sulík
- DarstellerInnen
- Entstehungsjahr 2018
- Land Tschechische Republik
- Filmlänge 113 min
- Filmstart 22.11.2018
- FSK 12
- Genres
Bewertung
Der slowakische Dolmetscher Ali will sich am Mörder seiner Eltern rächen, findet aber statt dem SS-Offizier dessen Sohn.
Filminhalt
Während immer mehr Zeitzeugen des Nazi-Schreckens versterben, kommt es vielerorts zu einem Erstarken rassistischer Ideen und Bewegungen – weshalb es umso wichtiger ist, die Erinnerung an den Holocaust entschieden aufrechtzuerhalten. Vergangenheitsbewältigung betreibt der slowakische Regisseur Martin Šulík in seinem Film, das sich mit dem Schicksal der Juden in seiner Heimat befasst. Im Zentrum des Films stehen zwei ungleiche Männer: ein in Bratislava lebender Übersetzer (Jiří Menzel), der den Mörder seiner Eltern, einen SS-Offizier, zur Rede stellen will, und ein Österreicher (Peter Simonischek, „Toni Erdmann“), dessen Vater für die Tat verantwortlich war. Gemeinsam begeben sich die Rentner auf eine Reise durch die Slowakei, die die beiden trotz offenkundiger Differenzen näher zusammenbringen wird. Das Roadmovie hat fraglos ehrenwerte Ansätze, changiert allerdings recht unbeholfen zwischen platter Altherrenkomik und ernsthaften Momenten. Obendrein verleihen diverse dramaturgische Zufälle dem Ausflug in die Familiengeschichte der Protagonisten einen arg konstruierten Anstrich, dem auch die engagiert aufspielenden Hauptdarsteller nur bedingt etwas entgegensetzen können. cd