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Das Versprechen (2002)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Krähen kreisen über dem Kopf eines alten Mannes. Wankend wispert er wirre Worte vor sich hin. Der Anfang von Penns poetischem Thriller verweist schon auf das Ende des Helden. Am letzten Tag vor der Rente gibt Detective Black (Nicholson) der Mutter eines ermordeten Mädchens ein verhängnisvolles Versprechen. Im Alleingang jagt er von nun an den Mädchenmörder. Fälschlicherweise glauben seine Kollegen, den Verbrecher in einem irren Indianer (Toro) schon gefaßt zu haben, und tun Blacks Verdacht als klimakteriumsbedingte Macke ab. Obwohl sich für Black in seiner Bessenheit Wahn und Wirklichkeit verwischen, behält er Recht. Tragischerweise erfährt dies niemand. Nicht einmal er selbst … Ungewöhnlich ist dieser Tragik-Thriller nicht nur aufgrund visuell eindrucksvoller Drehorte wie Schneewüsten oder einer Truthahnfarm. In der Entwicklung der Hauptfigur liegt die Brisanz. Dürrenmatts Romanvorlage „Das Versprechen“ trägt den Untertitel „Requiem auf den Kriminalroman“. Penn trägt diesem Rechnung in zweierlei Hinsicht: Die Verfilmung ist ein Abgesang auf ein Genre und ein Menschenleben. (ik)