Das Trio (1997)
- Originaltitel Das Trio
- Regie Hermine Huntgeburth
- DarstellerInnen
- Buch
- Entstehungsjahr 1997
- Land Deutschland
- Filmlänge 101 min
- Filmstart 29.1.1998
- FSK 12
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Zobel (George) und Karl (Redl) leben in eheähnlicher Gemeinschaft. Zusammen mit Zobels Tochter Lizzi (Hain) betreiben sie ein uraltes und gut organisiertes Handwerk. Das Trio nämlich betreibt ein profitables Taschendieb-Unternehmen. Den Firmensitz bildet ein Wohnmobil, schließlich ist Flexibilität wichtig in ihrer Branche. Doch für mehr Streß sorgen die privaten Ausschweifungen. Als Karl durch einen Betriebsunfall ausfällt und Rudolf, ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent in Sachen Fingerfertigkeit, eingearbeitet wird, findet sich der junge Mann zwischen den Begierden von Vater und Tochter wieder. Gewissermaßen verliebt sich jeder in jeden … Götz George fiel es nie besonders schwer, einer Figur mit wenigen Mitteln die nötige Tiefe zu verleihen. Zobel ist ein ebenso eigensüchtiger wie verletzlicher „Geschäftsmann“. Denn sein Metier betreibt er mit professioneller Sorgfalt. Zobel bestimmt, wer Schmiere steht, er sagt, wer das Diebesgut im hektischen Bahnhofstreiben übernimmt, wer das Opfer – oder sollte man „Klient“ sagen? – anrempelt, damit es der Dritte mit geradezu chirurgischen Eingriff ums Geld erleichtert.
„Das Trio“ steht zwischen Drama und Humor
Zu dritt zu sein: Das ist also unerläßlich für den Arbeitsprozeß. Daß sich hieraus nach Karls Ausscheiden eine Menage à trois entwickeln würde, konnte niemand voraussehen – oder gar verhindern. Regisseurin Hermine Huntgeburth sollte mit diesem Film der Durchbruch gelingen. Jedenfalls gelingt ihr der bestmögliche Kompromiß zwischen anspruchsvollem Drama und hintergründigem Humor: Die gewissermaßen als bürgerliche Normalität dargestellte Lebensweise der drei Kriminellen ist oft genug zum Schreien komisch. Altmeister George zeigte sich auch mit seiner Regisseurin zufrieden: „Es ist ungeheuer schwer, solch eine Mann-zu-Mann-Beziehung darzustellen, aber auch reizvoll. Du mußt neue Dinge als Schauspieler in dir entdecken, neue Töne. Manchmal kann das furchtbar in die Hose gehen, aber wenn du einen so guten Regulator hast wie Hermine Huntgeburth, dann geht das. Es war auch wichtig, daß das eine Frau inszeniert hat und kein Mann. Die hat sehr genau hingesehen, daß das zum Beispiel nicht tuntig aussieht. Wir spielten ja Männer, die ein bißchen anders gelagert sind – aber eben trotzdem Männer sind.“ (kr)