Das Leben, ein Pfeifen (1998)

Die schöne Ballerina Mariana ist eine Nymphomanin. Altenpflegerin Julia fällt in Ohnmacht, sobald sie das Wort Sex hört. Der junge Mulatte Elpidio treibt sich in den Straßen Havannas rum, weil er auf ein Zeichen seiner verschollenen Mutter wartet. Drei menschliche Schicksale, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben und doch miteinander verquickt sind – was der Regisseur allerdings erst in der Schlussszene enthüllt. Zunächst beschränkt er sich auf kurze Schnappschüsse aus dem Leben seiner Protagonisten: Ein kleines Mädchen findet ein Kreuz an einer Kette. Ein Junge pfeift. Eine Frau muss dauernd gähnen. Auf den ersten Blick Banalitäten, doch deren tieferer Sinn erschließt sich: die Suche nach dem Glück, verfolgt mit einer Ernsthaftigkeit, die den Zuschauer oft zum Schmunzeln bringt. Eine zärtliche Hommage an das Leben und die Menschen in Havanna. Vielleicht ist das Leben doch nur ein Pfeifen. (dl)