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Das Glück der großen Dinge (2012)

Das Glück der großen Dinge (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Immer wieder schwenkt die Kamera weg vom Streit der Eltern, folgt Maisies Blick aus dem Fenster oder auf ein Spielzeug. Auf diese Weise bringen die Regisseure Scott McGehee und David Siegel einem die Gefühlswelt des kleinen Mädchens nahe, das nach der Scheidung zum Verhandlungsgegenstand der Eltern (Julianne Moore und Steve Coogan) geworden ist. In der Verfilmung des Romans „Maisie“ von Henry James aus dem Jahr 1897 sind die Eltern so sehr auf ihren Konflikt fokussiert, dass sie sowohl ihre gemeinsame Tochter – herausragend gespielt von Onata Aprile – als auch ihre neuen Partner völlig übersehen. Das ist wenig Stoff für 95 Minuten, und trotzdem schafft es der Film nicht immer, seine dünnen Handlungsstränge nachvollziehbar zu verknüpfen: So entpuppt sich eine vermeintliche Entführung Maisies schnell als filmerzählerische Schwäche. Dafür zeigt das Drama die moderne Seite des alten, aber weiterhin hochaktuellen Irrglaubens, dass Besitz gleich Glück sei. Maisies Eltern definieren ihr Wohlergehen allein durch das, was sie im Leben erreicht haben, und sie tun alles, um es nicht zu verlieren. Dass sie damit falsch liegen, wird an ihrer Tochter deutlich – das viele Spielzeug kann Maisie nicht die Zuneigung ersetzen, nach der sie sich sehnt. (sjk)

  • Das Glück der großen Dinge (Filmbild 2)
  • Das Glück der großen Dinge (Filmbild 3)
  • Das Glück der großen Dinge (Filmbild 4)
  • Das Glück der großen Dinge (Filmbild 5)