Zum Inhalt springen

Das geheime Leben der Worte (2005)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

28 000 Wellen klatschen pro Jahr gegen die Stelzen der Bohrinsel. Acht Menschen leben hier, keiner spricht viel über sich oder seine Vergangenheit. Das kommt der schweigsamen Hanna (Zartheit hat einen Namen: Sarah Polley) entgegen, hat sie sich doch eh von den Menschen zurückgezogen und wenn sie angesprochen wird, schaltet sie ihr Hörgerät ab. Die gelernte Krankenschwester kümmert sich vor der Küste Irlands um den schwerverletzten Josef (Tim Robbins). Langsam kommen sich die Frau, die nicht sprechen will, und der Mann, der nicht sehen kann, näher … In tastenden Schritten, Wort für Wort, tritt auch Regisseurin Isabel Coixet zwischen Krankenbett und Ozean an ihr eigentliches Thema heran. In kühlem Blau und mit wiederholtem Blick auf die Wellen entfaltet sich langsam, warum die scheue Hanna sich jeglichen Genuss versagt und das Leben aussperrt. Als sie endlich die Stille durchbricht, das wesentliche Erzählelement Coixets, kann sie nach ihrem endlosen Schweigen nur noch schreien. (bl)