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Das Fremde in mir (2008)

Das Fremde in mir (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Rebecca (Susanne Wolff) müsste eigentlich überglücklich sein: Sie lebt in einer funktionierenden Beziehung, hat eine glückliche Schwangerschaft, eine aufregende Geburt. Als ihr jedoch das frischgeborene Baby auf den Bauch gelegt wird, empfindet sie nichts. Postnatale Depression, so die medizinische Definition, ist ein Tabuthema. Welche Mutter gesteht schon tgern Apathie, Desinteresse und Hass gegenüber dem eigenen Kind, während Freunde und Verwandte ganz kirre sind vor Verzückung? So bemerkt zunächst niemand, was mit Rebecca los ist. Ihr Mann Julian (Johann von Bülow) geht wie gewohnt zur Arbeit, ihre Mutter (Maren Kroymann) lebt weit weg in Kanada. Erst als Rebecca zu einer Gefahr für ihren Sohn wird, bricht die Fassade zusammen. In tristen, beklemmenden Bildern zeigt Regisseurin Atef das Unaussprechliche. Susanne Wolff beeindruckt eine Stunde lang als still verzweifelnde Frau; allein ihr hilfloser, verstörter Gesichtsausdruck Sekunden nach der Geburt sagt mehr als tausend gut gemeinte Ratschläge. Die zweite Hälfte des Films, in der Rebecca durch eine Therapie zurück ins Leben findet, hat nicht mehr die Wucht der ersten Stunde, kommt aber ohne Alles wieder-gut-Kitsch ins Ziel. Ein sehr mutiger Film, für den die junge Regisseurin zurecht für den First Steps Award nominiert wurde. Schwangere sollten wissen, worauf sie sich einlassen. (fs)