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Das Fest (1998)

Das Fest (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Heben wir das Glas auf meinen Vater, der meine Zwillingsschwester und mich als Kinder vergewaltigt hat.“ Mit diesem ungewöhlichen Geburtstagstoast des ältesten Sohnes Christian (Thomson) vor versammelter Sippe beginnt „Das Fest“. Vinterbergs schwarzes Familienmelodram à la Strindberg, zelebriert auf einem dänischen Landschloß, läßt nicht nur den schmausenden Gästen die Hummersuppe regelrecht im Halse steckenbleiben. Auch der Kinobesucher wird in einen emotionalen Würgegriff genommen. Mit bewußt reduzierter Filmtechnik und einer ruhelosen Handkamera werden die zwischen Haß und Liebe hin- und herwankenden, alkoholisierten Protagonisten bei ihrer Verdrängung und Suche nach der Vergangenheit verfolgt. Am Ende des alptraumartigen Feier trifft sich die Geburtstaggesellschaft bei einem Katerfrühstück wieder, das dem Vater so gar nicht schmecken wird. (ik)