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Crazy (2000)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Von Hans Christian Schmids Wirken wird der deutsche Film noch Jahrzehnte zehren, entdeckt er doch in jedem seiner Filme mindestens ein großes Jungtalent: Franka Potente in “Nach fünf im Urwald”, August Diehl in “23” und jetzt Robert Stadlober und Tom Schilling als die Internatskumpanen Janosch, den supercoolen Platzhirsch und Benny, den körperbehinderten Newcomer. Naturgemäss geht es in einer Geschichte um 16-Jährige Jungs vor allem um Sex bzw. um die scheinbare Unmöglichkeit, welchen zu bekommen. Schmid geht das Problem inhaltlicher Plattheit frontal an und lässt Benny eine Sequenz tatsächlich als nachgedrehten “Bravo”-Fotoroman erzählen. Vielleicht sind Teenie-Probleme nicht das denkbar tiefschüfendste Problem auf Erden, aber Schmid zeigt, wieviel echte Seelenpein auch darin steckt. “Crazy” ist Bennys Film, schon allein, weil er uns kommentierend durch die Geschichte führt, aber auch, weil Schmids Blick auf die Erwachsenenwelt wesentlich kälter und sarkastischer ausfällt als auf noch so hirnlose Eskapaden der Jugendlichen. “Crazy” führt den erstaunlicher Beweis: Aus Teenie-Romanzen lassen sich große Film machen. (rr)