Contagion (2011)

Eine Frau kehrt aus Hongkong in die USA zurück und stirbt an einem mysteriösen Virus, der rasch beginnt, überall auf der Welt millionenfach Menschen zu töten … Steven Soderbergh konzentriert sich auf die technische Seite seiner Geschichte, ist wie immer eher an der Form als an Gefühlen interessiert. Er zeigt kaum Opfer, sondern Ärzte (Kate Winslet), Vertreter der Weltgesundheitsorganisation und Seuchenbekämpfungszentren (Laurence Fisburne), dazwischen das Schicksal eines einzelnen Mannes (Matt Damon), im eisigen Grau des winterlichen Minnesota, im sterilen Weißgelb der Labors, im Halbdunkel von Lagezentren und Besprechungsräumen. Die Figuren sterben oder überleben, bleiben im Fokus oder fallen heraus. Diese beiläufige, kühle Behandlung des nach H1N1 und EHEC hochaktuellen Themas hält einen auf Distanz, wird der Anonymität des Todes bei einer weltweiten Epidemie aber gerecht. Ein Thriller – und ein Plädoyer für die Wissenschaft: Der über Facebook und Twitter die Wirksamkeit eines homöopathischen Gegenmittels und Verschwörungstheorien verbreitende Blogger ist neben dem Virus der einzige Böse im Film. (vs)